Hallo liebe Leser!
Anfang Oktober hatten meine Familie und ich die Gelegenheit unseren Onkel, Schwager und Bruder auf Gran Canaria zu besuchen.
Man musste kein Prophet sein um zu sagen, dass wir viele schöne Tage mit tollen Stories verbracht haben. Schon, als wir in Las Palmas gelandet waren, sagte uns das Wetter zu. Gut, dass wir Sonnenbrillen trugen; das verhinderte Schlimmeres. Auch der Hafen von Mogán war eine Augenweide. Überall diese Restaurants mit Ausblick auf die vielen Segelyachten.
Überhaupt war der erste Eindruck der Insel atemberaubend. Auch das Leben auf dem Schiff war kein schweres Leben. Selbst, wenn es ab und zu ein wenig eng wurde, war es doch harmonisch und familiär. Dazu kamen die außergewöhnlichen und sonst für keinen Touristen zugänglichen Schiffstouren, zu denen Reinhard uns mitnahm. So in einer Bucht zu ankern und zu schnorcheln, das war schon toll.
Schon Samstag fuhren wir in die Bucht von Veniguera im Südwesten der Insel. Wir ankerten und hatten einen exklusiven Blick in die Berge von Gran Canaria. Zudem war das Wasser überaus klar, so dass wir ins kühle Nass springen konnten, was eigentlich angenehm warm war. Wir schnorchelten und sahen eine ganz andere Welt. Überall schwammen Fische: Blaue, Grüne, Schwarze. Das war schon ein tolles Farbenspiel der Fische, die zwischen den Felsbrocken umher schwammen.
Abends gingen wir häufig ins Restaurant. Den ersten Abend waren wir Tapas essen, was im übrigen gar nicht schlecht schmeckte. Am letzten Abend gingen wir am Hafen in ein typisches Fischrestaurant. Die Spezialität war dort Thunfischtartar, welches sofort probiert wurde. Es schmeckte gut, doch es war nicht so mein Fall. Die Frauen aßen Thunfisch-Steak, welches auch nicht schlecht dreinschaute. Aber unterm Strich: ganz frischer Fisch.
Die Tage vergingen wir im Fluge, doch es schien, als ob wir schon unser ganzes Leben dort lebten. Wir kannten die Stadt und die Straßen. Dies veranlasste mich zu einer Tour durch den Ort. Ich ging an den Wohnungen und Häuser vorbei, die an den Berg gebaut waren, bis ich ganz oben auf einer Aussichtsplattform ankam. Dort wurde sofort das Handy gezückt und eifrig Fotos gemacht. Man hatte von dort einen tollen Blick über Puerto de Mogan, den Hafen und die Bucht.
An einem anderen Tag fuhren wir mit einem Auto in die nördlichste, größte und wahrscheinlich bekannteste Stadt auf Gran Canaria: Las Palmas. Die Stadt hat 350.000 Einwohner. Doch das Bild der Stadt enttäuschte ein wenig durch ihren äußeren Eindruck. Aber dort gibt es große Kaufhäuser und tolle Shoppingstraßen. Zudem eine tolle Altstadt mit dem Haus des Columbus, der dort seinen kurzen Aufenthalt auf Gran Canaria verbrachte.
Übrigens, wenn Sie nicht wissen woher das Wort Kanaren kommt: Die ersten Menschen, die zu den Kanaren segelten, bemerkten, dass sehr viele Hunde hier lebten. Sie nannten die Inseln dann Hundeinseln. Hund bedeutet auf Lateinisch Canis, daraus wurde dann Kanaren.
Den Mittwoch verbrachten wir in Puerto de Mogán. Ich hatte einige Tage zuvor mit Reinhard eine tolle Stelle zum Tauchen ausgemacht. Also pendelten meine Schwester, meine Mutter und ich mit dem Schlauchboot dorthin. Pia und ich gingen sofort ins Wasser und schnorchelten. Das war Klasse, die vielen Fische zu sehen, die aus den Felsspalten hervor guckten; teilweise auch in tieferen Gewässern mit sechs Metern. Aber da Hochwasser war – was auf Gran Canaria mit zwei Metern Unterschied zwischen Hochwasser und Niedrigwasser passiert – gab es keinen Wellengang.
An alle Segler: Ist ihnen auch schon einmal der Anker im Grund festgeklemmt worden. Ja, genau das passierte bei uns. Reinhard und ich fuhren mit dem Schlauchboot in besagtes Schnorchelgebiet und ankerten. Als wir zurück wollten, hing der Anker zwischen zwei Felsbrocken fest. Aber Gott sei Dank schnorchelte ein Spanier im Neopren–Anzug und mit einer Harpune in der Hand in der Nähe. Wir winkten ihn heran, nachdem wir mehrmals versucht hatten den Anker selber zu befreien und baten ihn, sich die Sache mal anzuschauen. Und tatsächlich … er holte den Anker beim ersten Tauchgang aus acht Meter Tiefe empor. Leider hatten wir kein Bier mit, dass wir ihm für seine Hilfe hätten geben können.
Donnerstag, kurz vor der Abreise wollte Pia unbedingt mal in den Mast klettern. Ich eher weniger. Pia kletterte los und schaffte es bis zur Saling, und sie kletterte weiter, bis oben hin. Respekt gab es von allen Seiten. Nun, sollte ich die Leistung noch toppen? Tja, auch heute blieb die Höhenangst nicht aus! Warum auch? Aber ich versuchte mein Glück. Wie ich es vorausgesehen hatte, kam ich nicht zur Saling.
Die Zeit auf Gran Canaria verging wie im Flug. Aber am Ende der Woche konnte wir auf tolle Erlebnisse und gelungene Taten zurückschauen.
Hier noch einmal ein dickes Dankeschön an unseren Gastgeber, der uns für eine Woche auf dem Schiff aushalten musste.
Jonas Böhle