Auf dem Weg nach Süden treffen sich in den verschiedenen Häfen und Buchten immer mal wieder dieselben Schiffe. Man trifft sich somit auch beim Einkaufen, in den Bars oder vor Anker. Spontan entstand ein „Cobb“-Grill-Abend an Bord der FindUs mit Jessi und Nils von der Spica (D) und Elli und Ben von der White Spirit (NL). Josef, der zum Maat beförderte Ausguck, war natürlich auch dabei.
Wir liefen gemeinsam Camarinas, Muros und Baiona an und unternahmen u.a. eine Busfahrt nach Santiago de Compostela. Genau, das ist das Ende des Jakobswegs von Harpe Kerkelings berühmter Pilgerreise. Das an der Decke aufgehängte Weihrauchfass erreicht in der Kathedrale eine Geschwindigkeit von 68km/h. Meine mit Laub gefüllte „Schwenck-Büchse“ hat das in Kindertagen nie erreicht.
Rein statistisch haben wir hier fast nie Südwind, sondern meist Wind aus NO. In der Realität liegen wir hier aber schon bei warmen Regen – so um die 20 Grad – und bis zu 2,90 m Atlantikwelle aus West seit einer Woche fest. Wind- und Wetterbesserung werden erst für die nächste Woche angekündigt. Trotz dieser misslichen Situation hält sich Karens Anteilnahme bei 2-4 Grad Nachttemperaturen und eingeschalteter Fernwärmeheizung in Grenzen. Auch meine heldenhaften Tauchgänge bei nur 20 Grad Wassertemperatur finden nicht so recht Anerkennung. Vom Propeller hatte sich die Zinkopferanode verabschiedet und musste ersetzt werden.
Der nächste Crewwechsel steht in Porto bevor, wenn wir denn Portugal bei dem Wetter überhaupt erreichen werden. Während Josef nach vier Wochen als Maat doch wieder in den kalten Regen und das Glockengeläut nach Münster fliegen will, kündigt sich hoher Besuch von der Gorch Fock an. Bis dahin muss ich unbedingt noch eine Kapitänsmütze auftreiben, sonst bin ich der Maat.
Datum: 21.09.2013 – 19:22 Uhr
Position: N 42 46.58 / W 9 13.33
Richtung: 323,24