Um nach Camaret-sur-mer und Brest zu kommen, muss die Westspitze der Bretagne umrundet werden. Nördlich befindet sich der aus vielen Kalenderblättern und Poster bekannte Leuchtturm Le Four. Genau, der mit der hohen Welle, die bis zur Spitze spritzt. Das ist wirklich ein Meisterfoto (s. Google-Bilder).
So spektakulär war die Überfahrt allerdings nicht. Je mehr ich allerdings in den Kanal du Four einfuhr, der zwischen den Inseln Ile d‘ Quessant und vielen kleineren und dem Festland liegt, desto mehr geigte und stampfte das Schiff weil auch der Wind stärker wurde. Obwohl ich nahezu bei ruhigem Stauwasser ankam und später den Strom im Rücken hatte, entwickelte sich bis zur Durchfahrt an der Südspitze Le Conquet ein konfuses Wellenbild. Da war zunächst der fast normale lange Schwell vom Atlantik mit 1,5 m und einer Frequenz von 10 Sek. aus West und die querende Windwelle von 0,5 – 1,0m, die aus Nord bei 4 Bft. kam. Zwischen den vielen kleinen Inseln und Riffen entwickelten sich querlaufende Ströme und dazu kamen ausgerechnet dann noch Overfalls, die beim Kentern des Stromes entstehen, wenn das ablaufende Wasser auf das auflaufende Wasser trifft.
Meine Stammmannschaft sagte kein Wort, purzelte allerdings quer durch die Kajüte. Denen muss es richtig schlecht gewesen sein 🙂
Und am Ende mit Einlauf in den Golf von Brest war wieder herrliches Segelwetter und die Segel konnten so im Sonnenschein schnell trocknen.
Zum Empfang in Camaret gab es laute Umbta…Umbta…Umtata – Musik und eine Flaggenparade der Schiffe. Das wäre doch nicht nötig gewesen… oder war das alles nur wegen des Hafenfestes?
Datum: 02.09.2013 – 10:31 Uhr
Position: N 48 16.75 / W 4 35.74
Richtung: 171.89