Mit unserer Segelreise erfüllen wir uns einen alten Traum, der ganz oben auf unseren Listen der Dinge, die wir erleben möchten, steht. Weiterhin ganz oben ist auch noch eine Weltreise per Flugzeug zu finden. Ein anstehender Heimatbesuch bringt uns deshalb auf die Idee, dies damit zu verbinden, zumal wir gerade sowieso auf der Deutschland gegenüber liegenden Seite der Welt sind; west- oder ostwärts ist fast egal. Wir entscheiden uns für folgende Route: Tahiti – Los Angeles – Indianapolis – Toronto – Edinburgh – Marseille – Deutschland – Tokio – Sydney – Tahiti. Zurzeit sind wir in der Provence und an der Mittelmeerküste unterwegs, ein möglicher Altersruhesitz? Oder doch lieber Tahiti?
Auf dem Weg hierhin konnten wir uns gleichzeitig noch mehrere Träume erfüllen.
Karen wollte schon immer in einem Hollywood-Film mitspielen. Dank der Möglichkeit im Rahmen einer Warner-Bros-Studio-Tour das Batman Motorrad im Greenscreen zu steuern, hat sie jetzt eine zweiminütige Verfolgungsjagd auf Film gebannt. Beide haben wir uns auch nicht die Möglichkeit entgehen lassen, auf dem Besen von Harry Potter durch die Wolken zu schweben.
In Santa Monica/L.A. endet bekanntlich die berühmte Route 66, die untrennbar mit dem Harley-Davidson-Mythos verbunden ist. Eine Fahrt auf einem solchen Motorrad ist natürlich ein ganz großer Traum von Reinhard.
Auf unserer nächsten Station in Cambridge-City/Indiana besuchen wir Barb und Charlie, die Gasteltern von Svenjas Zeit als Austauschschülerin in den USA. Svenja ist ebenfalls zu Besuch, kennt aber unsere Reisepläne nicht. Umso größer ist die Überraschung.
Da Überraschungen Spaß machen setzen Barb und Charlie alle Hebel in Bewegung, um ihrerseits Reinhard zu überraschen. Über Freunde von Freunden finden sich tatsächlich Harley-Davidson-Eigentümer, die Reinhard sogar eine Auswahl von Maschinen zur Verfügung stellen. Keine Selbstverständlichkeit! Unter einem Vorwand besuchen wir die Freunde und Reinhard wird in eine Halle geführt und traut seinen Augen nicht. Vor ihm stehen schwere Harley Customs.
Als Reinhard abends vom Ausritt zurück kommt, wird er von einem Police-Officer erwartet und ist ganz irritiert. War er zu schnell gefahren? Nein, „zufälligerweise“ schaute der Sohn der Familie vorbei, der die Gelegenheit nutzte und sich einen Spaß machte.
Unsere Segelfreunde Lizzy und Mike (seit Grenada Reinhards Hurricane-Brother) erwarten uns in Toronto. Sie haben ein großartiges Programm für uns erstellt. Einfach „awesome“! Karen wollte immer schon mal live bei einem Baseball-Spiel dabei sein und die Niagarafälle sehen. Reinhards Traum vom Passieren der Fälle in einem Fass ist aber tatsächlich verboten! Nass wurde er trotzdem, auch im Regencape.
Mit der Ankunft in Edingburgh/Schottland erreichen wir endlich ein lang anvisiertes Ziel. Dreimal haben wir mit „Findus“ von den nordfriesischen Inseln aus Anlauf genommen und dreimal kam uns das missliche Wetter in die Quere. Anlässlich einer Geburtstagsparty wurden wir schon in einem Theaterstück unserer Freunde vom heimatlichen CN-Segelclub verulkt. Das Stück hieß: „Schottland liegt weiter rechts“.