Wir wünschen allen Blogleser*innen zu Ostern eine gute Gesundheit.
Wir sind auf einer Insel, aber nicht auf Menorca. Kurz bevor Ausgangssperren, social distancing und tägliche Meldungen über Infektionszahlen zur neuen Lebenswirklichkeit wurden, sind wir nach Deutschland geflogen. Geplant hatten wir eine kurze Heimatreise im April. Doch vom heutigen Standpunkt aus betrachtet hat uns eine glückliche Fügung schon Anfang März hierhin gebracht. Wir malen uns aus, wie unser Leben wohl wäre, wenn wir zurzeit auf Findus leben würden. Natürlich verfolgen wir die Berichte befreundeter Crews und von Seglern, die jetzt in der ganzen Welt festsitzen und teilweise sehr schwierigen Bedingungen ausgesetzt sind. Und natürlich fühlen wir mit ihnen.
Unsere Insel heißt Föhr. Hier haben wir seit langer Zeit unseren Wohnsitz, worüber wir ebenfalls sehr froh sind. Denn eine der jetzigen Schutzregelungen lautet, dass nur Personen mit erstem Wohnsitz und Pendler auf die nordfriesischen Inseln dürfen, Touristen sind nicht erlaubt. Alle Restaurants, Bars und Hotels sind geschlossen, kleine Geschäfte sind ebenfalls zu. Die beginnende Saison ist ausgebremst. Die Geschäftsleute behelfen sich mit online-Angeboten, Restaurants werden zum Take-away. Dabei wäre gerade jetzt das Wetter perfekt für Tagesausflüge und Ostergäste. Doch ein Virus hält sich eben nicht an Saisonzeiten.
Wir machen das Beste aus der Situation und unternehmen lange Spaziergänge am nahezu leeren Strand.
Segeln ist zurzeit aber nicht möglich. Selbst wenn Findus hier wäre, dürften wir keine Häfen anlaufen. Nach sieben Jahren des Bordlebens machen sich deshalb Entzugserscheinungen bei uns bemerkbar. Diese versuchen wir, auf ganz besondere Art zu bekämpfen.
„Hey Reinhard. Put on your oilskin. The next 200 nm is your turn.“
Und wenn wir genug haben von Sturmfahrten und Strandspaziergängen, dann schauen wir den Störchen beim Nestbau zu.
Bleibt gesund!