67 Jahre alt ist sie. Unsere „mechanische Ankerwinsch“. Nahezu wartungsfrei und anstelle von regelmäßigem Fetten reicht ein Bier, wenn der Anker sitzt. Zuverlässig hat sie in all den Buchten in der Ostsee gearbeitet und auch die meisten Ankerplätze der Karibik waren kein Problem.
Hier im Pazifik, wo wir oftmals auf mehr als 15 m Ankern müssen, hat sie der Enthusiasmus etwas verlassen. Manchmal ist der Ankergrund nur scheinbar gut. Erst wenn der Anker unten ist, merken wir, dass dort nur ein bisschen Sand auf Felsen liegt. Der Anker muss dann wieder hoch.
Spätestens nach dem dritten Mal wird die „Ankerwinsch“ unwirsch. 50 m Kette und der Anker haben ihr Gewicht und wenn der Anker schon über dem Grund schwebt, wird es am schwierigsten. Sitzt der Anker, ist der Captain nicht dazu zu bewegen, in der gleichen Bucht den Ankerplatz zu wechseln. Auch wenn an anderer Stelle das bessere Schnorchelrevier oder die schöneren Palmen sind.
Die Idee, die mechanische Ankerwinsch gegen eine elektrische zu tauschen, wird daher mit Begeisterung aufgegriffen. Und dann gibt es in Papeete bei „Sin Tung Hing – Marine“ auch noch genau die Richtige. Soweit der einfache Part.
Der Einbau hat es dann in sich. Wo das Loch sägen? Wie sollen die Kabel verlegt werden? Und wie die Schrauben durch die neue Inspektionsluke, die nur Platz für eine Hand lässt, anziehen? Wir wollen gar nicht in die Einzelheiten gehen.
Auf jeden Fall hat der Einbau einschließlich Laminierarbeiten fünf Tage gedauert: Viel Kriecherei, viele Kratzer aber auch viele hilfsbereite Mitsegler und zum Schluss einen neuen Akku-Winkelschleifer und eine neue Stichsäge.
Jetzt heißt es endlich: „Leinen los und ab in die nächste Ankerbucht“.