Wir sind zurück auf Moorea. Diesmal liegen wir am Anfang der Bai d’Opunohu vor Anker. Ein idyllisches Plätzchen.
Ein wenig getrübt wird die Schönheit des Ankerplatzes durch Ausflugsboote und Sea-Doos, die mehrmals täglich durch die Ankerbucht sausen und dabei erheblichen Schwell verursachen. 5 Knoten sind in diesem geschützten Gebiet maximal erlaubt und vor ein paar Tagen hat sogar die Gendarmerie gut getarnt zwischen den Booten auf der Lauer gelegen, aber das führte auch nur zu einer kurzzeitigen Beruhigung.
Die Urlauber im nahegelegenen Hilton scheinen das Angebot rege anzunehmen. Wer kann es ihnen verdenken? Im Gegenzug statten wir dem Hilton auch einen Besuch ab.
Sehr angenehm, aber uns zieht es doch mehr in das „Lilikoi Garden Café“. Laurence bietet hier seit einigen Jahren täglich von 11.00 Uhr bis 15:00 Uhr Lunch an. Zum Nachtisch gibt es selbst hergestelltes Eis und „garniert“ wird der ganze Besuch von dem für uns so kostbaren Wifi. Im kleinen „My little coconut shop“ gibt es Perlenschmuck, T-Shirts und Flohmarktartikel. Eine Oase im Schatten, die zu Recht schon mehrere TripAdvisor Auszeichnungen erhalten hat.
Aber vor allem zieht es uns nach so langer Zeit im Hafen von Papeete wieder ins klare Wasser. Endlich wieder vom Boot aus schwimmen gehen. Außerdem gibt es in der Nähe einen Pass, in dem die Rochen ganz nahe ans Ufer kommen. Sogar füttern und anfassen soll möglich sein. Mit dem Dinghy geht es morgens früh zu dem 1,5 Seemeilen entfernten Platz. Wir können an einer Boje festmachen und theoretisch könnten wir im Wasser stehen. Doch man sollte besser aufpassen, wo man hintritt, denn die Rochen sind wirklich überall.
Majestätisch ziehen sie ihre Bahnen.
Sie kommen tatsächlich so nah, dass ich sie anfassen kann. Kein bisschen glitschig, eher samtweich. Reinhard hat an soviel Nähe kein Interesse. Insbesondere nicht zu den anderen Meeresbewohnern, die sich hier ebenfalls in großer Zahl und beachtenswerter Größe tummeln: Blacktip Reef Sharks kreisen unter unserem Dinghy. Nachdem die Haie kein großes Interesse an mir zeigen, traut sich auch Reinhard nach einigen Minuten ins Wasser. Dabei vermeidet er penibel jede hektische Bewegung.
Ein bisschen merkwürdig kommt es uns schon vor, von so vielen Haien umgeben zu sein. Unter Beachtung einiger Verhaltensregeln sollten sie allerdings keine Gefahr darstellen.
Als ich meiner Mutter via Satellitentelefon von diesem Erlebnis berichte und sage: „Die tun nichts, die wollen nur spielen.“ erinnert sie mich daran, dass das einer der meist gesagten Sätze von Hundebesitzern ist. Hoffentlich kommt es nicht zum zweit meist gesagten Satz: „Das hat er ja noch nie getan.“