Nachdem Findus wieder gut im Wasser gelandet ist, verbringen wir noch ein paar Tage in der Marina. Wir fühlen uns prompt in die heimische Ostsee zurück versetzt: Es regnet in Strömen und zu beiden Seiten liegen Boote aus Dänemark. Die Sprache ist uns vertraut und wir stellen uns Hörup Hav vor. Allerdings hätte uns der Nachbar in Dänemark sicherlich keine Bananen geschenkt, weil alle Früchte an der Staude, die bei ihm am Großsegelbaum hängen, gleichzeitig reif werden.
Zunächst planen wir, rund Tahaa zu fahren, aber ein Blick in die Wettervorhersage zeigt uns, dass wir für lange Zeit die letzte gute Möglichkeit haben, Richtung Osten nach Huahine zu segeln. Und so machen wir uns hoch am Wind auf den Weg. Dabei kreuzen wir den Kurs der Boote, die an der jährlichen Tahiti Pearl Regatta teilnehmen.
Fünf Stunden später liegt Findus direkt vor Fare, dem Hauptort auf Huahine, sicher an einer Mooring. Von hier aus ist die Insel Tahaa bei guter Sicht zu sehen. Auch die Entfernung nach Bora Bora ist nicht weit. Eine Marina gibt es nicht, wohl aber den Huahine Yacht Club, an dessen Dinghysteg man unkompliziert anlanden kann.
Die Regenzeit scheint allerdings nicht enden zu wollen. Mit 4-6 Bft. und 8 in Böen peitscht der Wind den Regen auf das Boot. Wir nutzen das Wasser und füllen unsere Tanks auf, …kostenlos.
Huahine sollte auf jeden Fall besucht werden, da sie als die ursprünglichste der Gesellschaftsinseln gilt.
Es sind tolle Ankerbuchten vor 600m hohen Bergen in der schützenden Lagune zu finden, die sich hinter den Korallenriffen um die Insel zieht, und der Strand ist teilweise weiß. Die 6400 Einwohner bauen die typischen Südseefrüchte an und sind für ihren einfachen ländlichen Lebensstil bekannt. Die meisten Arbeitsplätze gibt es wohl im Tourismusbereich.
Der jetzige Name Huahine bezieht sich auf das Geschlecht der Frauen, wohl weil Frauen in der Geschichte der Insel eine wichtige Rolle spielten. So war die Königin der Insel zurzeit ihrer „Entdeckung“ durch James Cook Tahaapapa und ihre Ur-Ur-Enkelin Pomare IV, die Königin von Tahiti während des französischen Protektorats. Ursprünglich hieß die Insel allerdings Matairea (Happy Wind). Dieser Name erscheint uns im Moment der passendere zu sein. Wir können uns nur im Boot aufhalten und ausschließlich bei trockenen Tagesphasen an Land begeben. Nachdem wir unsere Vorräte gescheckt haben, entsteht eine lange Einkaufsliste.
Direkt vor dem größten Supermarkt legen wir mit dem Dinghy an. Das Einkaufserlebnis kann beginnen. Sowohl die Einrichtung des Super U’s als auch die Waren sind zwar nicht ganz mit denen der tollen Carrefour-Märkte auf Tahiti vergleichbar, aber wir bekommen alles Nötige und müssen an der Kasse 27690 XPF (232,04 € ) bezahlen.
Fazit: Die Verproviantierungsmöglichkeit auf Huahine ist recht gut und die Preise liegen im französisch-polynesischen Rahmen, nämlich im Schnitt wohl das 1,7 fache der in Frankreich üblichen Lebenshaltungskosten. Die Preise einiger Lebensmittel vermitteln hiervon einen Eindruck.
1,5 l Mineralwasser still –> 0,84€
0,33l lokales Dosenbier Hinano –> 1,94€
0,7l Gin (günstig) –> 60,00€
125g Joghurt –> 0,80 €
150g Fol Epi Käse –> 2,47€
10 Scheiben Serrano Schinken –> 4,99€
100g Salami geschnitten –> 1,63€
1 Dose Chili con carne –> 4,15€
200g Steak –> 4,40€
600 g Broccoli –> 3,59€
1 Baguette –> 0,44€
Gut verproviantiert verbringen wir so die Pfingsttage am südwestlichen Teil der Insel an einer Mooring. Als der Wind mal Luft holt schnorcheln wir im nahen Korallengarten. Ein gekennzeichneter Weg führt hier durch das Flachwasser auf die südöstliche Seite der Lagune und ist mit dem Dinghy befahrbar.
Die Nächte sind kaum erholsam. Immer wieder pfeift der östliche Wind, der hier durch den Kapeffekt je nach Stärke auch umgelenkt wird, und reißt einmal sogar unsere drehbare Solarpaneele aus der Verankerung. Das Dinghy samt Motor müssen an Bord geholt und gesichert werden, da die Böen es im Wasser senkrecht in die Luft hieven. Das ist nachts trotz Scheinwerferbeleuchtung nicht ganz so einfach.
Als Trost bleiben da nur noch das Hotel in der Bucht, das ab 17:30 Uhr Happy Hour hat und freien Internetzugang bietet, sowie die 28 Grad, die wir mit dem Wind als angenehme Kühle empfinden.