Typisch für Gran Canaria wie auch für die anderen Kanaren sind die Vulkanlandschaften. Trotzdem ist jede Insel anders. Wir fanden auf Gran Canaria nicht nur Schluchten, sondern auch subtropische Vegetation und Oasen, bezaubernde Dörfer an kurvigen Straßen und große Plantagen. Auch auf den Inseln des ewigen Frühlings wird es langsam Sommer. Die Temperaturen pendeln sich bei angenehmen 25 Grad ein, die wenigen Regentage im Süden der Insel sind vorbei.
Karen ist nun wieder in der Heimat und erwartet den Sommer. Ich arbeite weiterhin meine To-Do-Liste ab. Als nächste größere Aktion ist die teilweise Erneuerung der Fensterdichtungen vorgesehen. Neue passende Bettbezüge und Kissen habe ich schon genäht. Auch die Fliegengitter für alle Fenster und Luken sind fertig – dabei gibt es hier kaum Fliegen, Mücken oder Wespen.
In den Osterferien kam die Mitschiffseigentümerin persönlich an Bord. Da unser „FindUs“ seit April 2013 nun nach langen Hafenliegezeiten wegen des Bewuchses immer langsamer wurde, was sich besonders bei wenig Wind bemerkbar machte, war damit eine Reinigung des Unterwasserschiffs angesagt. Mal sehen, wie lange wir einen Krantermin hinauszögern können.
Aber auch die beste Reinigung ersetzt nicht ein gutes Trimmen der Segel. Hierzu bekam ich gleich Anweisungen, wie das Video dokumentiert und was nunmehr als Premiere sozusagen hier erscheint.
Natürlich wollte Karen als „Gästin“ nicht nur Wasser sehen. Deshalb unternahmen wir eine Tour um den Pico de Las Nieves, der immerhin um die 1500m hoch ist. In Tejeda gab es allerdings auch Wasser, jedoch nur in Zisternen oder Wasserbecken. Auf den Spuren der Ureinwohner, immerhin lebten hier die Guanchen schon seit mehr als 3000 Jahren v. Chr., erkundeten wir das Vulkangebirge. Wir speisten hervorragend in einem kleinen untypischen Restaurant. Wir tranken dazu frische Smoothies, die die Namen der umliegenden Gipfel trugen, waren aber froh, abends im Cockpit wieder auf dem Wasser zu sein. Man weiß ja nie, vielleicht fängt so ein Vulkan wieder an zu spucken.
Kaum war Karen an Bord, wurde das Schiff inspiziert.
Die Wäsche war frisch gewaschen, der Salon war sauber, unsere als Abstellkammer benutzte Achterkabine gut aufgeräumt und die Betten frisch bezogen.
Am Valentinstag lagen sogar eine Hibuskusblüte und ein Mon Cherie auf dem Kopfkissen. Insoweit hatte ich schon stark gepunktet.
Aber dann kam die technische Inspektion: Was hatten die Mastrutscher der Segel bei der Überfahrt für einen Schaden im Mast angerichtet? Waren die Dieselfilter gewechselt? Wie sah es in der Bilge aus?
Und… Waren irgendwelche Frauenhaare an Bord? Ich konnte beruhigt sein, denn meine Stammmannschaft mit Findüs und Findus haben irgendetwas hierzu ausgesagt.
Nur der Geruch der frisch geölten Niedergangsluken störte noch ein wenig. Insgesamt bekam ich damit die Note 2+, womit ich durchaus zufrieden sein konnte.
Mit einem Leihauto erkundeten wir mehrere Tage die Insel und lernten sie bei verschiedenen Wetterlagen kennen. Für Karen war auch ein Flug mit Binter-Canaria zwischen Teneriffa und Gran Canaria sehr beeindruckend. Es gab neben der Aussicht bei dem 20 Min. Flug auch Waffeln und Wasser sin und con Gas. Natürlich wurde auch in einer Ankerbucht gebadet und insgesamt viel Vitamin D produziert.
Zum Ende des Urlaubs segelten wir nach Teneriffa, da Karen von dort wieder in die Heimat flog. Während sie fast schon wieder gelandet war, befand ich mich noch auf dem Rückweg nach Puerto Mogan/Gran Canaria. Dabei konnte ich selbst nach 45sm noch die schneebedeckte Spitze des Pico de Teide über den Wolken sehen, die immerhin 3717m hoch ist.
Viel zu schnell verging die gemeinsame Zeit, aber sie kommt schon bald wieder. Vielleicht findet Karen dann den 32er Schraubenschlüssel, zumal sie dann mehr Zeit für die Suche hat.
unserer letzter Abend im Hafen von San Miguel, Teneriffa (23.02.2014)
Abschied von Karen in San Miguel / Teneriffa – direkt am Flugplatz